Natürliche Geburt in Beckenendlage
Das dritte Trimester war für mich eine angespannte Zeit. Ab der 32. Woche lag mein Sohn in Beckenendlage. Ständig versuchte ich zu fühlen, ob der Kopf mittlerweile in einer anderen Lage war oder ihm mit sanften Streicheln einen Stups in die richtige Richtung zu geben. Das Thema beschäftigte mich gedanklich sehr: Sowohl der Wunsch einer natürlichen Geburt als auch die Angst vor einem Kaiserschnitt waren meine Sorge.
In der 35. Woche unterhielt ich mich mit der Lehrerin des Schwangeren-Yoga-Kurses, an dem ich teilnahm. Sie war selbst in einer ähnlichen Woche schwanger. Sie motivierte mich, mich über die Möglichkeit zu informieren, an einem geeigneten Perinatalzentrum auch aus der Beckenendlage natürlich zu entbinden. Und sie erzählte mir, dass sie sich ab einem bestimmten Zeitpunkt zuckerfrei ernähren würde!
Ein bisschen gesünder essen könnte nicht schaden
Ich hatte von dieser Diät bisher noch nie gehört und war sehr fasziniert. Ich fand die Vorstellung spannend, durch meine Ernährung den Körper auf die Geburt vorzubereiten. Außerdem reizte es mich durchaus auch, weil mich die mittlerweile 16 kg mehr ziemlich nervten. Ein bisschen gesünder zu essen könnte nicht schaden… Zuerst einmal dachte ich jedoch, ich würde es bei einem Gedankenexperiment belassen, ich könnte mir doch nicht eine der letzten Freuden im hochschwangeren Zustand nehmen: Kuchen und Eis!
Jeden Sonntag eine Schleckerei
Nach zwei Wochen beschloss ich, es auszuprobieren. Es war recht schwer, darüber Informationen zu finden. Ich aß nur Vollkornprodukte, keinen Zucker und keine zu süßen Früchte.
Ich muss sagen, dass es mir eigentlich nicht schwer fiel – dass Zucker seinen Suchtcharakter bei Verzicht schnell verliert, war mir schon früher aufgefallen. Ich war nicht ganz konsequent, jeden Sonntag erlaubte ich mir eine Schleckerei, die ich sehr genoss. Ansonsten versuchte ich, viele Beeren als Snack zu essen, da diese Früchte mit verhältnismäßig wenig Zucker sind.
Vier Stunden im Kreißsaal
Im Endeffekt wollte sich mein Söhnchen tatsächlich nicht drehen. Wir ließen uns an der Uniklinik Frankfurt zum Thema Beckenendlage beraten. Das war nächste Geburtsklinik von meinem Wohnort aus, die sich mit der Entbindung aus der Steißlage heraus gut auskennt. Nach einer ausführlichen Aufklärung und einer MRT meines Beckens, in der festgestellt wurde, dass die Maße in jedem Fall eine vaginale Entbindung zulassen würden, entschieden wir uns für diesen Weg. Kurz gesagt, nach einem Blasensprung ging die Geburt meines Sohnes sehr schnell voran.
Gerade einmal nach vier Stunden im Kreißsaal und einer sehr kurzen Austreibungsperiode war mein Sohn geboren. Es war eine wunderschöne Geburt, wenn mich das Tempo auch ein wenig überforderte.
Mein Fazit zur Louwen-Diät
Ob die Ernährungsumstellung dazu beigetragen hat, dass es eine leichte Geburt war, werde ich nie wissen. Es war aber auf jeden Fall ein tolles Projekt für die letzten Wochen der Schwangerschaft und hat mir gut getan. Zugenommen habe ich übrigens weiter fleißig! Sechs Monate nach der Geburt waren aber alle Kilos wieder verschwunden.